29. Oktober 2017 | Welt-Psoriasis-Tag
[br]Psoriasis (Schuppenflechte) gehört weltweit zu den häufigsten und vielfach belastenden Hauterkrankungen. Aufgrund ihres chronischen Verlaufes, der hohen Krankheitslast und des immer noch nicht genügenden Zugangs zu verfügbaren modernen Therapie stehen die betroffenen Patienten unter einem besonderen Leidensdruck.Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat nach ihrer Resolution und dem globalen Bericht zur Psoriasis eine Reihe von Maßnahmen zur besseren Aufmerksamkeit auf die Erkrankung, einfacheren Zugang zu wichtigen Therapien und insgesamt mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit eingeleitet.
Erfreulicherweise haben sowohl die Politiker in Deutschland als auch das Gesundheitsministerium diese Anliegen der WHO aufgegriffen und sich an den Aktivitäten der deutschen Dermatologen und der Patientschaft zunehmend beteiligt.
Parallel dazu nimmt der medizinische Fortschritt zu: Immer mehr wirksame Medikamente und Erkenntnisse gelangen in die praktische Umsetzung. So sind folgende neue Sachstände zu vermelden:
- Bereits 13 zugelassene systemische Arzneimittel
- Drei weitere Arzneimittel 2017
- Neuauflage der wissenschaftlichen Leitlinie zur Schuppenflechte
- Steter Ausbau der Versorgungsforschung an Psoriasis
- Weitgehende Erkenntnisse zur Sicherheit der Medikamente im deutschen Psoriasis-Register PsoBest
- Intensive Zusammenarbeit zwischen Dermatologen, Patientenorganisationen, weiterer Arztgruppen und der Politik
- laufende Arbeiten zur Umsetzung der nationalen Versorgungsziele 2016-2020
Dass Deutschland weltweit als Musterland mit einer verbesserten Versorgung der Psoriasis dient, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass auch hier noch Defizite hinsichtlich dem Abbau von Stigmatisierung und Unverständnis gegenüber chronischen Routinekranken bestehen. Viele aktuelle Beispiele zeigen, dass es immer noch Benachteiligungen für diejenigen gibt, die an äußerlich sichtbaren Hautleiden leiden.
Anlässlich des Weltpsoriasistages 2017 gelten daher unter dem Motto „Haut bekennen“ folgende Anliegen:
- Menschen mit Schuppenflechte müssen bundesweit Zugang zur leitliniengerechten Versorgung erhalten.
- Für Menschen mit Schuppenflechte und andere sichtbare Hautkrankheiten darf es keine Stigmatisierung und Ausgrenzung geben.
- Betroffene Patienten, versorgende Ärzte, Politik und Selbstverwaltung müssen gemeinsam an einer weiteren Umsetzung der WHO-Maßgaben zur Psoriasis arbeiten.
Die regionalen Psoriasis-Netze mit über 1000 engagierten Dermatologen wie auch die jährliche Bundeskonferenz der regionalen Psoriasisnetze tragen in Kooperation mit den Patientenvertretern maßgeblich dazu bei, dass diese Leitgedanken weiter in die Versorgung getragen werden.